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Aktueller Bereich:Boden
Europäische Bodenschutzpolitik
In die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie soll ein Indikator zum Schutz des Bodens aufgenommen werden. "Indikator Bodenschutz"
Demonstrationsvorhaben „Indikatoren zur Früherkennung von Nitratfrachten im Ackerbau“
Mikroplastik im Boden – welche Rolle spielt die Landwirtschaft?
Aktuelle Publikation
Online PhilippinesSale Adidas Barricade 2018 Price KJc5Tl1Fu3Gute fachliche Praxis
Boden ist Produktionsgrundlage für die Landwirtschaft und Standort für die Erzeugung gesunder Nahrungsmittel. Über 90 Prozent der weltweiten Nahrungsmittelproduktion hängen unmittelbar vom Boden ab, das zeigt seine große Bedeutung für die Ernährungssicherung.
Boden ist eine nicht erneuerbare Ressource, die immer knapper wird. Daher ist eine nachhaltige Sicherung der Produktionsfunktionen, insbesondere durch emissionsarme Produktionsprozesse und eine möglichst hohe Rohstoffeffizienz notwendig. Dieses Ziel verfolgt auch die Bundesregierung mit zahlreichen Maßnahmen, um die Nutzung der Böden durch die Land- und Forstwirtschaft nachhaltig zu gestalten. Deshalb engagiert sich Deutschland national und international für den Bodenschutz auch unter den Bedingungen des Klimawandels.
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Übersicht
Phosphormangel an Mais auf dem Versuchsfeld "Nordfeld" des Institutes für Pflanzenbau und Bodenkunde (JKI), Braunschweig
, Quelle:
Schick 2008
Ein Beitrag von Ewald Schnug, Sylvia Kratz, Judith Schick und Silvia Haneklaus, Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde, Julius Kühn-Institut (JKI), Braunschweig
Phosphor wird von Pflanzen nur als im Wasser gelöstes Phosphat aus dem Boden aufgenommen. Von Natur aus sind Böden arm an Phosphor. Auf Phosphor armen Böden wachsen Pflanzen schlecht und zeigen charakteristische Mangelsymptome.
Ewald Schnug (Wahluniversum 2014), Quelle:
Julius Kühn-Institut
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Phosphor (P) ist ein essenzielles Nährelement für alle Organismen. Es nimmt eine Schlüsselrolle ein, unter anderem bei zellulären Energieflüssen, als Bauelement der DNA und bei höheren Lebewesen für die Skelettbildung (Abb. 1). P wird von Pflanzen nur als im Wasser gelöstes Phosphat aus dem Boden aufgenommen. Von Natur aus sind Böden arm an P. Auf P armen Böden wachsen Pflanzen schlecht und zeigen charakteristische Mangelsymptome (Abb. 2).
Abb. 1: Aus Lagerstätten fossiler Knochen wird Dünger-Phosphor hergestellt, das am Ende der Nahrungskette unter anderem wieder zu Knochensubstanz wird, Quelle:
Schnug 2005
P wird Böden mit Düngern zugeführt, wovon jedoch von jeder Ernte nur ein Bruchteil (< 10 Prozent) von den Pflanzen genutzt wird. P für Dünger kommt zum überwiegenden Teil aus fossilen Lagerstätten, der geringere Teil ist magmatischen Ursprungs. Der Aufbau dieser Lagerstätten aus fossilen Tierkadavern erfolgte über mehrere Millionen Jahre, die Menge an global verfügbaren P-Reserven ist daher endlich. Die Reichweite abbauwürdiger P-Reserven wird auf 50-200 Jahre geschätzt (Ulrich, 2013). Die Landwirtschaft ist weltweit der größte Verbraucher an P. In Deutschland wird etwa ein Viertel des Bedarfes an Dünger-P durch Mineraldünger gedeckt, die aus Lagerstätten-P hergestellt wurden. Etwa zwei Drittel werden über Wirtschaftsdünger (v.a. Stallmist, Gülle) auf Nutzflächen zurückgeführt. Schlachtnebenprodukte und Klärschlämme decken weitere 10 Prozent der P- Zufuhr landwirtschaftlich genutzter Böden (Kratz et al., 2014).
Abb. 2: Phosphormangel an Mais in Livada, Rumänien, Quelle:
Rogasik 2003
Derzeit werden in Deutschland jährlich rund 110.000 t Mineraldünger-P aus Rohphosphaten eingesetzt (Kratz et al., 2014). Die in Deutschland verfügbaren P-Mengen aus alternativen Quellen (neben Rohphosphaten aus Lagerstätten) sind um etwa 25 Prozent größer als der derzeitige Bedarf. Das bedeutet, dass rein theoretisch der gesamte P-Bedarf der landwirtschaftlichen Primärproduktion mengenmäßig durch P aus Wirtschaftsdüngern gedeckt werden könnte.
Online PhilippinesSale Adidas Barricade 2018 Price KJc5Tl1Fu3Bei Phosphat wird der Begriff "verfügbar" gleich zwei Mal und mit unterschiedlicher Bedeutung benutzt. Neben der mengenmäßigen Verfügbarkeit von P ist dessen Löslichkeit und damit Verfügbarkeit für Pflanzen von entscheidender Bedeutung für die Düngung. Rohphosphate bestehen aus Apatit (u.a. Hauptbestandteil der Knochensubstanz), der sich unter normalen Bodenbedingungen nicht auflöst. Einer der Meilensteine in der Düngung war vor 150 Jahren die Entdeckung von John Bennet Lawes (Gründer der englischen Versuchsstation Rothamsted (e-RA 2014), dass bei der Behandlung von Knochen mit Schwefelsäure aus unlöslichem Apatit wasserlösliches und damit für Pflanzen aufnehmbares, verfügbares Phosphat wird.
Phosphor weist im Vergleich zu anderen Pflanzennährstoffen, die Böden regelmäßig durch Düngung zugeführt werden müssen, einige Besonderheiten auf:
Aus diesen Sachverhalten folgt, dass nach Erreichen der P-Gehaltsklasse "C" im Boden die Düngung von P dem Entzug der Ernten entsprechen kann, sofern das P im Dünger organisch gebunden, oder mineralisch, wasser- bzw. neutral-ammonium-citratlöslich ist.
Online PhilippinesSale Adidas Barricade 2018 Price KJc5Tl1Fu3Recycling-Phosphate können eine große Bandbreite unerwünschter Stoffe enthalten. Deshalb müssen hier konsequenter als bisher die damit potenziell verbundenen Befrachtungen von Böden mit Schwermetallen und organischen Schadstoffen berücksichtigt werden. Die Zulässigkeit von Stoffeinträgen mit Düngemitteln in Böden sind dabei im Düngegesetz vom 9. Januar 2009 geregelt (BGBl. I S. 54, 136; zuletzt geändert durch Artikel 370 VO vom 31. August 2015, (BGBl. I S. 1474, 1528).
Neben der Ernährung der Nutzpflanzen ist demnach die Fruchtbarkeit der Böden zu erhalten und zu erhöhen; Gefahren für die Gesundheit von Menschen und Tieren sowie für den Naturhaushalt ist vorzubeugen. Um Schadstoffeinträge mit Siedlungs- und Industrieabfällen zu minimieren, haben sich thermische Verfahren als geeignet erwiesen (Umweltbundesamt, 2003). Organische Schadstoffe (inkl. Arzneimittelrückständen und Infektiosität) werden wirkungsvoll nur durch vollständige Verbrennung beseitigt. Die geringen Löslichkeiten von P-Recyclingprodukten sind im Hinblick auf eine Nutzung durch Pflanzen jedoch kontraproduktiv (Kratz et al., 2010; Krüger und Adam, 2014). Ohne Weiterbehandlung sind diese P- Quellen daher für den Düngereinsatz ungeeignet und sollten vorzugsweise nach weiterer Aufarbeitung (u.a. thermische P-Gewinnung) der Erzeugung hochreiner P-Formen für hochwertigere Produkte dienen.
Anorganische Schadstoffe in Rohphosphaten und Recyclingprodukten können durch nasschemische und thermische Aufbereitungsprozesse abgetrennt werden. Diese Schadstoffe haben z.T. einen potenziellen Wert als Rohstoffe (Lanthanide) oder Energiequellen (Actinide), wodurch die Wirtschaftlichkeit der Abtrennung positiv beeinflusst wird.
Die Erfolgsformel für eine nachhaltige P-Düngung heißt also "P: 100 Prozent / Zero": auf intakten und ausreichend (Gehaltsklasse "C" – "anzustreben") mit P versorgten Böden mit organisch gebundenem oder vollständig wasser- bzw. neutral-ammonium-citratlöslichem mineralischem P (100 prozentige Ausnutzung) in möglichst schadstoffarmen Düngemitteln (Zero) auf Entzug zu düngen.
e-RA (2014): John Bennet Lawes 200 years (PDF, 2 MB, nicht barrierefrei)
Kratz, S., Schick, J., Shwiekh, R., Schnug, E. (2014): Abschätzung des Potentials erneuerbarer P-haltiger Rohstoffe in Deutschland zur Substitution rohphosphathaltiger Düngemittel. Journal für Kulturpflanzen 66: 261–275
Kratz, S., Haneklaus, S., Schnug, E. (2010): Chemical solubility and agricultural performance of P-containing recycling fertilizers. VTI Agriculture and forestry research 60: 227-240
Krüger, O., Adam, C. (2014): Monitoring von Klärschlammmonoverbrennungsaschen hinsichtlich ihrer Zusammensetzung zur Ermittlung ihrer Rohstoffrückgewinnungspotentiale und zur Erstellung von Referenzmaterial für die Überwachungsanalytik (UBA-Texte 49/2014) (PDF, 6 MB, nicht barrierefrei)
Schnug, E., de Kok, L., Frossard, E. (2015): Phosphorus: 100 % zero. Springer (in press)
Ulrich, A.E. (2013): Peak phosphorus: Opportunity in the making. Exploring global phosphorus management and stewardship for a sustainable future. Diss. ETH Nr. 21599
Vitousek, P.M., Porder, S., Houlton, B.Z., Chadwick, O.A. (2010): Terrestrial phosphorus limitation: mechanisms, implications, and nitrogen-phosphorus interactions. Ecological Applications 20, 5-15
Die Broschüre stellt alle Aspekte der Bodenfruchtbarkeit vor. Zu Beginn steht eine Abhandlung über die zeitliche Wandlung des Begriffs, mit den Komponenten "natürlich" und "kulturbedingt" von Albrecht Thaer bis heute. Es folgen die Einflussgrößen der Bodenfruchtbarkeit und wie diese durch das Bodenmanagement zu beeinflussen sind. Verfasst wurde die Broschüre von 24 Experten aus Wissenschaft, Verwaltung und Beratung.
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In dieser Broschüre sind die neuesten Erkenntnisse für die Bodenbearbeitung, den Erosionsschutz und den Erhalt der organischen Substanz umfassend dargestellt.
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Am 18. und 19. Juni 2015 veranstaltete die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft zusammen mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Würzburg eine Tagung mit dem Thema "Schwere Maschinen, enge Fruchtfolgen, Gärreste – eine Gefahr für die Bodenfruchtbarkeit?"
Dieser Sonderdruck enthält einen Auszug aus der Ausgabe 4-2015 von B&B Agrar, der Zeitschrift für Bildung und Beratung des aid infodienstes.
Am 16. November 2015 veranstaltete der Zentralverband Gartenbau e.V. zusammen mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eine Tagung mit dem Thema "Gesunder Boden –Gesunder Gartenbau"
© Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft